Mit­ein­an­der: War­um Kli­ma­schutz und Bio­di­ver­si­tät zusammengehören

Ja, wir spü­ren es alle, die einen mehr, die ande­ren weni­ger ein­dring­lich: In die­sen Zei­ten gro­ßer Unsi­cher­heit auf so vie­len Ebe­nen sehnt sich unser Gehirn nach ein­fa­chen Ant­wor­ten bzw. nach kla­ren Ent­we­der-oder-Ent­schei­dun­gen. Wir alle hät­ten gern “the one and only”-Hebel, der so schnell als mög­lich alles zum Guten wen­det. Doch die Wahr­heit ken­nen wir alle: Die gro­ßen Lösun­gen unse­rer Zeit müs­sen kom­plex gedacht wer­den – und vor allem mit­ein­an­der.

Mein Zau­ber­wort: “Mit­ein­an­der”

Des­halb erklä­re ich mich soli­da­risch mit den 2.178 Wissenschaftler:innen, die in einem offe­nen Brief an den EU-Gip­fel appel­lie­ren, die Kli­ma­zie­le nicht aufzuweichen.

Vor dem EU-Gip­fel rufen wir die Ent­schei­der dazu auf, an der Wis­sen­schaft und am Pari­ser Kli­ma­ab­kom­men fest­zu­hal­ten“, so Wissenschaftler:innen unter­schied­lichs­ter Uni­ver­si­tä­ten und Insti­tu­tio­nen, dar­un­ter auch die öster­rei­chi­schen Klimaforscher:innen Gott­fried Kir­chen­gast und Hel­ga Kromp-Kolb, der Öko­lo­ge Franz Essl, die Mikro­bio­lo­gin Bir­git Satt­ler und die Umwelt­his­to­ri­ke­rin Vere­na Wini­war­ter. Auch Mit­glie­der des Öster­rei­chi­schen Bio­di­ver­si­täts­rats haben die­sen wich­ti­gen Brief unter­zeich­net – und das aus gutem Grund.

Kli­ma­schutz und Bio­di­ver­si­täts­schutz: Zwei Sei­ten einer Medaille

Der Öster­rei­chi­sche Bio­di­ver­si­täts­rat bringt es auf den Punkt: „Kli­ma­schutz und Bio­di­ver­si­täts­schutz gehö­ren zusam­men.” Die­se bei­den exis­ten­zi­el­len Her­aus­for­de­run­gen kön­nen nicht iso­liert von­ein­an­der betrach­tet wer­den. Wer das Kli­ma schüt­zen will, muss auch die Arten­viel­falt bewah­ren. Und umgekehrt.

Was jetzt zu tun ist

An die Entscheidungsträger:innen auf euro­päi­scher und natio­na­ler Ebe­ne rich­ten sich kla­re For­de­run­gen, wie etwa:

Wis­sen­schaft ernst neh­men – Fak­ten aner­ken­nen
Ver­zich­ten Sie auf Locke­run­gen bei den Kli­ma­zie­len. Die Daten­la­ge ist ein­deu­tig, die Zeit drängt.

Kon­se­quent han­deln
Set­zen Sie Maß­nah­men schnell, koor­di­niert und ent­schlos­sen um – zum Woh­le von Umwelt, Gesell­schaft und Wirt­schaft gleichermaßen.

Ver­knüp­fen statt tren­nen
Ver­bin­den Sie Bio­di­ver­si­täts- und Kli­ma­po­li­tik stär­ker. Nur inte­gra­ti­ve Stra­te­gien sichern lang­fris­tig Über­le­ben, Lebens­qua­li­tät und eine öko­lo­gi­sche Zukunft.

Kom­ple­xi­tät anneh­men, gemein­sam gestalten

Ja, es ist anstren­gend, Pro­ble­me in ihrer gan­zen Kom­ple­xi­tät zu den­ken und über Gren­zen hin­weg inter­dis­zi­pli­när zu arbei­ten. Ver­schie­de­ne Per­spek­ti­ven und Inter­es­sen zusam­men­zu­brin­gen, war noch nie ein­fach. Aber genau das braucht es jetzt: Effi­zi­en­te Ver­net­zungs­ar­beit im Sin­ne eines kli­ma­star­ken Europas.

Wir haben kei­ne Zeit mehr für poli­ti­sche Rück­schrit­te oder Still­stand, son­dern brau­chen auf poli­ti­scher Ebe­ne muti­ge Entscheider:innen und Wegbereiter:innen.  

 

Bid­nach­weis: Pixabay

Sharing is caring!

Nach oben scrollen